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afries.
mên(e)te 'Gemeinde'
70
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mhd.
almeinde, allmende, alme '[gemeiner
Wald, Weide, Feld]'
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ShWb (1968-2010):
Gemeindeland, das den Ortsbürgern mit eigenem Hausstand auf Lebenszeit
kostenlos ... od. gegen Pacht ... überlassen wird.
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Deutsches Rechtswörterbuch (DRW):
Allmende
Die mit
¿versehenen Stichwörter sind weder in der Wörterbüchern noch in den
verzeichneten Belegen nachzuweisen.
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sgerm.
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fries. elmênte, elmetha,
¿allmuth
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¿mnd. allmene, almenie, almanie, almend
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mhd. al(ge)meinde, almeine, almeide
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entspr. lat. communio, communitas exactio; compascuus ager; silva
publica; nemus commune [Gemeinschaft, gemeiner Nutzen, gemeine Weide
/ Wald]
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I
Gemeinde selbst, nur fries.
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II
Gemeindenutzung
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II 1
als Rechtsgemeinschaft
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die grundherrliche Abgabe dafür
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II 2 als Einzelrecht
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II 3
formelhaft: Bestandstück von Gemeind- und Einzelbesitz
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Flurname
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II 4
als bestimmte Nutzung
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III
die der Nutzung unterliegende Fläche, namentlich in Orts- und
Grenzbestimmungen
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IV
Gemeindeeigentum
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BMZ (1854/1866)
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almeinde stf. die gemeindetrift, die
gemeindeweide, compascuus ager, communia pascua [gemeine Weide, Feld]
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über die etymologie ist gestritten.
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Mone ... hat das wort aus dem
celtischen erklären wollen;
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dagegen ist Jac. Grimm mit recht
aufgetreten ... er entschied sich für die ableitung von gemeine:
algemeine, algemeinde, wie wirklich noch ein paar male erscheint; die
silbe ge sei abgeworfen, wie in bemeine, vermeine, im ahd. meinscaf u.
namentlich öfter im niederdeutschen.
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daneben tauchte aber bereits, weil das
wort hauptsächlich (doch nicht ausschliesslich) dem südwesten, also
Schwaben, angehört, die vermuthung auf, es möge mit dem volksnamen
Alamannen selbst zusammenhängen, ursprünglich alamannida, die allen
männern (alamans ursprünglich verstärktes mans oder mannans) zustehende
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wie es im nord. heisst nord.
almennîngr, allmänning, almennîngs mörk, allra manna mörk, ...
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aber Grimm schob sie noch zurück, weil
jene form des wortes nicht nachweisbar sei, und “ausserdem sich ihr noch
anderes entgegen sträubte”.
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im deutschen wörterb. dagegen hat sich
derselbe neuerdings ganz entschieden für die letztere etymologie (alamannida,
alagimannida) erklärt, nur (seit dem eintreten der form almende u.
almeinde) eine irrige beziehung auf gemeine schon in alter zeit
zugebend.
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ich theile diese annahme nicht,
sondern halte die herleitung von gemeine für die richtige, das e statt
ei ist aus der schwächung des accentes erklärlich, u. a statt ei in
diesem stamme erscheint auch sonst...
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das wort ist zuerst nachweisbar in
einer urkunde vom jahre 1148 ...
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DWB
(1864)
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allmende, f. silva communis,
compascuum, ager, fundus communis [gemeiner Wald, Weide, Feld];
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sowol die bildung auf -de, als die
vorhin unter allgemeinde beigebrachte form algmenda, algmande, auch das
heutige schwäbische almande weisen auf ein ahd. alamannida, alagimannida,
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auf den alamannischen volksnamen
selbst zurück. es war der verein, die gemeinschaft freier männer, die
sich in wald und weide zulängst erhielt.
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da nun der umlaut mennida grammatisch
aus meinnida hervorgieng lag die verwechselung mit gimeinida
gemeinschaft nach buchstaben und bedeutung nah, so dasz in der that
almende aus doppelter quelle ableitbar erscheint (s.allemann).
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Lexer
(1872-78 / 2002)
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al-meinde , almende stf. verderbt almunde,
almut gemeindetrift ...; almende ... auch alme ...
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zuerst ist mir das wort begegnet in
ein. urk. v. 1125: in silva publica, quod vulgo almeide (sic) dicitur [gemeiner
Wald, deutsch almeide (!)]...
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da auch almeine u. algemeine vorkommt scheint
mir die herleitung von gemeine nicht zweifelhaft zu sein.
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anders im DWB.
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Kluge
(1894)
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Kluge (2013)
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Allmende
Sf "gemeinsamer Grund"
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per.
Wortschatz arch. (12. Jh.), mhd. almende, al(ge)meinde, ahd. (ala-)gimeinida
(kaum nachweisbar) Stammwort.
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Offenbar
gebildet aus (g.) * ala- (all) und Gemeinde. Vergleichbar ist zunächst
afr[ies]. elmente "Gemeinde", das aber im Gegensatz zu afr. mente f.
"Gemeinde" ein Maskulinum ist; daneben, ebenfalls als Maskulinum, afr.
elmetha "Gemeinde", offenbar ohne den grammatischen Wechsel,
entsprechend ndd. (aus nordfr.) ellemōtha "Allmend", sowie anord.
almenning "gemeinsames Land" (zu dem Wort für "Mann" ?).
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Das Wort
bezeichnet wohl von Anfang an die Grundstücke, die der Dorfgemeinschaft
gehören; im Deutschen daneben auch die Dorfgemeinschaft selbst. Es liegt
wohl letztlich ein einheitliches Wort vor, das auf verschiedene Weise
umgestaltet wurde. Ob es als g. * ala-(ga)main-(i)þō(n) anzusetzen ist,
läßt sich nicht mit Sicherheit entscheiden.
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"Allmännde" ist nicht überliefert;
das anord. Wort lautet almennîngr.
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"Allmeinde"
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Afries.
elmêtha < *ali-meinþa
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Das Vorwiegen von ē erweckt den
Anschein, dass Allmende ein fremder Ausdruck ist.
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| Quellen |