Befund
Diskussion
Analyse
Ergebnis |
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Hochdeutsch
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1660 potaturus est apud me, er will mir
ein schmaus ausführen (wörtlich: er will bei mir trinken);
agere convivium, schmausen (wörtlich: ein Gastmahl machen)
Corvinus, Fons
Latinitatis (Grimm 15,956.958), offenbar Studentensprache; man sollte
eher an ein Trinkgelage als an ein Festessen denken.
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Grimm ebd.:
Schmaus
'einmaliges Schmausen'; schmausen 'ein Gelage feiern, schmausend
verzehren'
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Duden (2012): Schmaus 'reichhaltige, bes. leckere Mahlzeit, die
mit Genuss verzehrt wird', schmausen 'vergnügt und mit Genuss essen;
behaglich verzehren'
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Shess.
Schmaus kommt wohl aus dem Hochdeutschen.
Schmäusen ist einmal als 'Tabak rauchen' bezeugt, wohl mit
schmauchen verwechselt.
ShWb 18,510
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Keine direkten Parallelen in
anderen germ. Sprachen
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Ableitung von
Mus 'Speise'
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Adelung 3,1580
schmausen <
musen, mosen 'essen' =
Grimm
12,2737 musen 'Mus essen und machen'
= ndt. mausen 'zu Mus zerquetschen,
schmieren'
Wrede 161 regelmäßige Lautentwicklung wie bei ndt.
faut
< fôt = nhd. fuß
< fuoz Mit s-mobile:
ndt. smaußeln
'schmausen'
Wrede 23. S-mobile vielleicht zur Bedeutungsunterscheidung /Au/ ist lautgerecht und /ß, ss/ kennzeichnet bei Wrede ein scharfes /s/
aus /hs/ (Waß 'Wachs'), hier wohl aus /ts/
(Mus < mat-
'Speise',
Pfeifer
900)
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nfries. smous
'Schmaus'
FriesWb 219.
/ou/ entspricht auch
sonst germ. /ô/.
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wfries.
smots
'Mus';
smotskje
'pappig werden' KWbFries
138.
Zu
Schmutz? Germ. /ô/ ist wfries. <oe>= [u:] (Fuß
= foet). Kurzes /o/entspricht oft dt. /u/ (bosk
= Busch).
/ts/ ist aber /t+s/, daher wohl auch zu
Mus. Lautverkürzung wegen Doppelkonsonanz.
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Zu wgerm.
śmud-
'Schmutz'
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ndt. smuddel
'Unsauberkeit', smuddelbart 'ein mit
Speiseresten umrandeter Mund'
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ndl. *smudlen
>
smullen 'schmausen',
smulbaard (eigentlich 'beschmutzter Bart')
'Leckermaul
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Hamburg smuddern
'schmausen'
Gemeint ist also, dass man sich beim
Essen mit Soße und triefendem Fett bekleckert.
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Schrift:
ARIAL UNICODE MS
Sonderzeichen
Abkürzungen |