-
fnhd. 1430 degen
:: swert, messer
↗
-
Der leichte
Degen
ersetzte zu Beginn der Neuzeit das schwere ritterliche Schwert. Er war als militärische Waffe noch im wilhelminischen
Kaiserreich üblich. Die Sportwaffe ist daraus weiterentwickelt.
-
Ein Degen ist kein Dolch, sondern
ein leichtes Schwert mit schmaler Klinge.
-
Im Span., It., Frz. (> Engl.), Poln.
wird der Degen nicht mit der Entsprechung von daga 'Dolch' benannt,
sondern von spatha 'Schwert'.
↗
-
Dass die ältesten Belege 'Dolch'
bedeuten, ist nicht ausgemacht.
Lexer|↗:
-
swert, messer, degen Np.
53 Mone z. 7,17 (1430) (klingt nach Unterscheidung)
-
degen, trusile Voc. 1470
≠ stechmezzer, cluniculus, trusorium Voc. 1482
-
Alternative: zu apreuß. digno (gehilcz) 'hölzernes
Gefäß oder Heft des Degens'
30
-
mhd. hilze 'Schwertgriff'
↗
-
Pokorny: zu
*dhēigʷ- : *dhōigʷ-
: *dhīgʷ- 'stechen, stecken, festsetzen'
↗
-
"wie nhd. Heft Schwertgriff', d. h.
worin die Klinge eingeheftet ist, zu heften'"
-
oder pars pro toto, vgl. Speer 'Stange
> Stichwaffe'
-
oder Bedeutungsentwicklung wie bei
Knüppel >
Schwert
-
Dann könnte digno = lat. lignum sein,
vgl. ɖ = d oder l
(spielt hier keine Rolle)
-
"Hölzern" ist Interpretation. Anders
als z. B. bei der Axt hat die Blankwaffe keinen extra Holzstiel,
sondern einen mit der Klinge verbundenen eisernen Griff, der mit
organischem Material verkleidet wird.
↗
-
War die Besonderheit des Degens der
verbesserte Griff mit Bügel?
⊡ Dafür könnte das apreuß. Wort Pate gestanden haben.
-
Dagegen spricht aber
die alte Schreibung dägen.
↗
zurück |