Befund
Theorien
-
DoedLat (1841) 114
-
Vaniček (1874) 117f
-
Walde (1910) 493
-
Monēta, ein
Beiwort der Juno; in ihrem Tempel war die römische Münzstätte, daher
monēta "Münze":
-
wegen der
Bildungsweise als "Mahnerin, Raterin" nicht zu moneop ['mahne']...
-
Wohl
vielmehr eine Bildung vom Namensstamme, der in Monnius, Monianus usw....
vorliegt...
-
Pauly (1975/9) 3,1410
-
Tempel auf
der arx in Rom aufgrund eines Gelübdes 345 v. Chr.
-
antike
Erklärungen:
-
Sch. Lukan
1,380: weil durch Junos Mahnung das Kapitol gerettet wurde
-
# Liv. And. frg. 23, Hyg. fab. praef. 3, Cicero. nat. deor. 3,47:
Mnemosyne = Moneta, als 'Erinnerung'
-
Einrichtung
des Kults einer Personifikation der "Erinnerung" 345 v. Chr. paßt in die
Z[eit] der Kultstiftungen von Concordia ['Eintracht'] und Pudicitia ['Schamaftigkeit']
Diskussion
-
Von monere
'an etwas erinnern' abgeleitet sind Formen mit
-
ē des
Präsens: monēl(l)a 'Erinnerung'
Georges 2,991
-
ĭ des PPP:
monĭta 'Erinnerungen', monitor 'Erinnerer', monitio 'Erinnerung, Mahnung,
Warnung'
Georges 2,994
-
Monēta
kann sein
-
alternatives
PPP (wie dēlēre / dēlētus 'zerstören'), vielleicht absichtlich für den
Namen gewählt
-
kaum
Verbalnomen (da würde man -tus, -tio erwarten)
-
Der
Galliereinfall mit den warnenden Gänsen war um
390, der Tempel der Iuno
Moneta wurde 345 gestiftet. Der Beiname kann sich also darauf beziehen.
-
Dass Moneta
= Mnemosyne,
die Mutter der Musen, ist, wird nur behauptet (auch
Georges 993), aber nicht belegt. Es ist auch kaum wahrscheinlich dass
man die göttliche First Lady mit der griechischen Mutter der Musen
identifiziert hat, zumal der griechische Einfluss in Rom erst 2" begann.
-
Es ist auch
kaum wahrscheinlich, dass man die First Lady mit einer jungen Personifikation der
Erinnerung identifiziert hat
-
Beim
Doppelnamen "Gottheit X Y" ist
-
Denkbar sind
folgende Szenarien:
-
Juno erhielt
ihren Beinamen, weil ihre Gänse die Römer gewarnt hatten. Da sich bei
ihrem Tempel eine Münzstätte befand, wurde der Name darauf und später auf
das Geldstück übertragen.
-
Es gab auf
dem Kapitol eine Stelle, die Moneta hieß, daher die Übertragung auf den
später dort gebauten Tempel und die Göttin.
-
Moneta war
eine Gottheit, die man mit Juno identifiziert hat.
-
Da bietet
sich die auch bei
Titus
Livius genannte
Carmentis an, die in einem Heiligtum am Fuß des Kapitols verehrt wurde
(Georges
1,1003). Sie galt u. a. als Weissagerin (carmen 'Lied, auch
Weissagung'
PW 120). Dazu passt monere, das auch 'weissagen,
inspirieren'
bedeuten kann.
-
Moneta lässt
sich problemlos deuten als 'die Inspirierte'.
-
Man hat also
einen Beinamen der Carmentis auf die auf dem Kapitol verehrte Juno
übertragen.
-
Dazu passt,
dass Juno wie Carmentis auch
Juno als Göttinnen der Geburt galten.
Erklärung
Sprachecke
13.05.2014
zurück
Münze | Quellen |