Befund
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*pënǩë
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urarisch *pence
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urarmenisch *fenk
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lit. penkì
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*ǩenǩe
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lat. quīnque
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akelt. queice
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*pempe
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regelmäßig ǩ >
p
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äol. πέμπε pémpe
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osk., umbr.
pump-
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gall. πεμπε-
pempe-
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*pente
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heth
(hieroglyphisch) paⁿta
ǩ ist im Heth. als kʊ erhalten quisque = kuiški
Pokorny 635
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griech. πέντε pénte
regelmäßig ǩe > te
KraheI 1,78
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vorslawisch *penti 'Fünfzahl'
Pokorny 808. Regelmäßig wäre *penče
KraheI 1,78
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unklar
Theorien
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Pfeifer (1995 / 2005)
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Meine Notizen
(1999)
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Wie die
merkwürdige Ähnlichkeit von
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nahe legt,
scheint das Zahlwort mit einem Verbum in der Bedeutung 'befestigen,
festhalten > greifen' zusammenzuhängen:
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*pac > lat. pacisci
'vereinbaren'
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griech. πάγη págē 'Schlinge, Falle', πάσσαλος pássalos 'Pflock, Nagel'
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aind. pāśaḥ 'Schlinge, Band, Kette'
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*panc > lat. pangere (Perf. reduplizierend pepigi) 'befestigen'
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Germ. *fanhan 'fangen', daraus durch regelmäßige Elision des Nasals vor h
> ahd., and. fâhan, anord. fá, aengl. fón, got. fahan (Prät.
reduplizierend faifah)
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alban. pengon 'fesseln'.
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Erklärungsbedürftig sind
allerdings /a ≠ e/ und /c ≠ ǩ/.
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Die germanische Form finf >
*penpe* ist sicher schon vorgermanisch, sonst müsste die germ. Form *fīh
lauten (/nǩ/ > germ. /ƕ/ > deutsch /h/ mit Ersatzdehnung des
vorangehenden Vokals).
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Kluge 2002
Diskussion
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Das Zahlwort
kann nicht vom nur germ.
Finger
abgeleitet sein. Das Gleiche gilt auch von *pẽnsti- 'Faust', das doch
eher selbst eine Ableitung ist.
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Die germ.
Sonderentwicklung bei "vier",
"fünf" und "sieben"
(*siƀun, nicht !siftun) muss gemeinsam diskutiert werden.
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Entlehnung <
gall. petor, pempe kommt nicht in Frage, da ǩ > p im Kelt. eine junge
Weiterentwicklung und q teilweise noch urkundlich belegt ist.
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Germ. f < p
kann nur bei der 1. Lautverschiebung entstanden sein, also vor der
Zeitenwende.
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frühe
Übernahme von Händlern mit einer "pempe"-Sprache (auch oskisch-umbrisch,
griechisch)?
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Überrest
eines vidg.
*ṗɣët-, das anderswo >
*ɣb- wurde?
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-ǩe ist das
enklitische Wort für 'und'
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Dann könne
das erste Glied = 4 sein.
vgl. finn kaksi 2 < ka +yksi 'und 1'
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zu
noach.
*ṗɣët- 'Menge; Zahl', idg. in 4 und 7
mit Nasal-Infix
dagegen:
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willkürliche
Annahme des Nasaleinschubs und überflüssiges t, das sich anders besser
erklären lässt
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keine
Erklärung für das germ. f in vier und fünf
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wohl aber
für das 1. lat. qu.
Erklärung
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