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Abfärbung:
Einfluss eines Lauts auf andere Laute im Wort
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bei Vokalen
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bei Konsonanten:
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Alliteration: Mehrere Wörter haben denselben Anlaut (Kind und Kegel)
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Ammensprache: Art, wie man mit kleinen Kindern spricht
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Anfügung:
angefügte Silbe als Mittel der Wortbildung :: Endung
als Mittel der Flexion (Bänd-el 'Mittel zum Binden' :: Bänd-er, Plural)
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Aspekt:
Gesichtspunkt, wie man eine Handlung betrachtet:
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durativ:
fortwährend tun (fliehen 'auf der Flucht sein', stecken 'hineingesteckt und drinnen befindlich sein)
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exitiv:
herauskommend
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faktitiv: bewirken, das etwas getan wird (setzen 'sitzen machen')
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inchoativ:
beginnend (erröten 'rot werden')
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finitiv: tun und aufhören (entfliehen 'fliehen und
entkommen', abdecken 'solange decken, bis alles völlig bedeckt ist')
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instrumental: auf ein Instrument,
Hilfsmittel, Werkzeug bezüglich (der Bändel 'womit man bindet' :: das
Bändel 'kleines Band')
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intensiv: mit Nachdruck tun (stecken 'etwas fest
hineinstechen und drin lassen')
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iterativ: kurz hintereinander immer wieder dieselbe
Bewegung ausführen (stechen 'einmal etwas Spitzes hineinstoßen und
herausziehen' - stochern 'mehrmals stechen')
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kausativ: 'bewirkend' (setzen 'sitzen machen')
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präsentisch:
Zeichen des Präsens
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privativ: 'beraubend, wegnehmend' (abdecken 'die Decke
abnehmen)
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punktuell: momentan etwas tun (längere Zeit
ziehen, ruckartig zücken)
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resultativ mit Rücksicht auf das Ende
einer Handlung (knuddeln 'liebdrücken', verknuddeln 'solange
drücken, bis man nicht mehr kann'
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reversiv: wieder
so, wie's war (entleeren wieder leer machen')
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separativ:
trennend (weggehend)
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Assimilation: Angleichung an den Nachbarlaut
(ent + fangen > empfangen)
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Auslautverhärtung:
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1. frühmittelalterlicher Ersatz der weichen durch harte Verschlusslaute
(liep, aber lieber)
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2. spätmittelalterliche Anfügung eines Verschlusslauts an einen Dauerlaut
(môn > Mond; anders > anderst)
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Copula: verbindendes Wort, z.B. zwischen Subjekt und
Prädikatsnomen (Hans ist Maurer / arbeitet als Maurer).
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defektiv: Da fehlt ein Wort, das man sich dazu
denken muss (ab sein 'abgeschnitten sein')
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denominal: von einem Nomen (Substativ)
abgeleitet
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Desimilation: falsche Aufhebung einer
vermeintlichen Assimiliation (shess.
Pʰūl > Pʰuddəl 'Jauche')
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deverbal: von einem Verbum abgeleitet
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Diminutiv: Verkleinerung (Bübchen 'kleiner
Bub', kränkeln 'ein bisschen krank sein')
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Dissimilation: Differenzierung benachbarter
ähnlicher Konsonanten (lat. mortarium > dt. Mörtel)
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Endung
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Ereignis: was durch ein Verb ausgedrückt
wird (nicht nur "Tätigkeiten", sondern auch Befindlichkeiten usw.)
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Erweichung, erweicht: Konsonantenschwächung,
weniger scharfe Aussprache (Lebzucht 'Lebensunterhalt' > shess. Lɛ̄bßucht)
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Gelegenheitsbildung: ein Wort, das nicht
regelmäßig gebraucht wird und nur bei einer bestimmten Gelegenheit gebildet
wurde.
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Gemination: Konsonantenverdopplung (Kater /
Katze)
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Hüllwort
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Klammerwort
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konditional: gibt eine Bedingung an
(wenn..., Folge: dann...)
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Koinzidenz:
zufälliges Zusammentreffen (Fehlschlüsse: weniger Störche > weniger
Geburten; engl. much = span. mucho 'viel')
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konzessiv: ein Eingeständnis machend
(obwohl ..., trotzdem)
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Kraftwort: Ein als ungehörig empfundener
Ausdruck, mit dem man seinem Herzen Luft macht.
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Kurzwort: längeres Wort, bei dem ein Teil
weggelassen wurde.
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Lautgeste:
Klanggebilde, das ein Verb symbolisiert, auch wenn man nichts hört (hamham,
mampfen 'essen')
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Lautidee (Phonaesthem):
Eine bestimmte Vorstellung von der Bedeutung einer Silbe, die wir uns beim
Spracherwerb angeeignet haben, mit unbekannten Vokabeln verbinden und die
zur Bildung neuer Vokabeln anregt (kreischen, krähen, greinen, grummeln
'laut sein', also wohl auch "grepsen")
Sprachecke
10.03.2015
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metonym: in übertragener Bedeutung (Ohr
'ohrförmiger Griff, Henkel')
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missdeuten: eine nur vom Hören bekannte Lautung
falsch verstehen und daher falsch schreiben (Gāiðənɐu
[ga:rənə] > Gāðərnhəim
> Gadernheim)
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movieren:
eine feminine Endung anhängen (Gatte > Gatt-in)
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Nomen: 'Name'
deklinierbares Wort (Substantiv, Adjektiv)
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Nomen
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actae rei
≙ Part.
Pass. (Ernte 'das Geerntete', Koch 'das Gekochte')
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actionis
≙
Infinitiv (Ernte 'das Ernten', das Kochen)
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agentis
≙ Part. Akt.
(Koch 'der Kochende')
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Objektbezug bei Verben:
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absolut:
(ohne Objekt)
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transitiv:
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intransitiv:
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hat kein Objekt (ich lache)
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oder nur ein Dativobjekt (ich danke dir)
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bildert kein persönliches Passiv (ich werde weder gelacht noch gedankt)
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bitransitiv:
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reflexiv:
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Pleonasmus: überflüssige Verdeutlichung
(Militärsoldat: Es gibt keine anderen.)
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Reduplikation,
reduplizieren: Verdopplung eines Wortbestandteils
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vollständig (wack-wack)
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verkürzt
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reduzierter Vokal: unbetonter Vokal, der zum Murmellaut geworden
ist (Be-zirk), aber nicht verstummt.
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rückbilden: eine Mundartform aus dem
Hochdeutschen erschließen (Heidelbeere > Hādelbēr; richtig ist Hālebēr)
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rücklauten: einen Umlaut rückgängig machen (ü >
u)
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s-mobile: Formen mit und ohne s(ch) im Anlaut:
(lecken / schlecken)
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Satzteile
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Objekt: worauf
die Handlung abzielt ("Klaus gibt
MIR
[Dativ] das BROT [Akkusativ]")
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Prädikat: was
ausgesagt wird ("Klaus "KOMMT")
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Prädikatsnomen:
Ergänzung des Prädikats (Klaus ist mein
FREUND. Mein Freund heißt
KLAUS.)
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Subjekt: worüber
die Aussage gemacht wird ("KLAUS
kommt")
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tabuistisch entstellt: Man wagt
in Kraftausdrücken nicht, das verpönte Wort direkt zu benutzen und tauscht
Laute aus (Potzblitz < Gott's Blitz, Scheibenkleister statt Scheiße)
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tabuistisch umschrieben: Die
Gegenstände aus den verpönten Bereichen werden nicht direkt genannt,
sondern mit anderen Wörtern bezeichnet: (schwanger > guter Hoffnung,
Geburt > freudiges Ereignis)
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Tautologie: dasselbe so und anders
formuliert ("nie und nimmer", "dunkle Nacht")
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Übertragung der Bedeutung eines fremden
Wortes auf ein einheimisches (englisch raid 'Überfall > Razzia')
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verhüllt, Hüllwort: Man gebraucht
für das verpönte Wort einen Ersatzausdruck, das den gemeinten Sinn nicht
unmittelbar erkennen lässt. (Scheiße > Stuhl; Teufel > Luzifer).
Vgl. "tabuistisch entstellt / umschrieben".
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Wurzel: angenommene Grundform, von der überlieferte
Vokabeln abgeleitet werden (*bʰër- 'tragen' > Bahre')
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Zerdehnung:
Aufspaltung einer Silbe in mehrere
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Zusammensetzung: Wort,
das aus mehreren Einzelwörtern besteht (Haus-tür)
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Inhaber-Zusammensetzung: Die Zusammensetzung nennt ein typisches
Merkmal: Kaiser
"Rotbart"
hatte einen roten Bart.
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unterscheidende
Zusammensetzung: Das erste Glied bestimmt den Oberbegriff im zweiten genauer
(Haus-tür, Zimmer-tür)
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verdeutlichende
Zusammensetzung: Das zweite Glied
erklärt
das erste, das allein unverständlich ist. (Rentier: Ren = ein Tier)
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Grundglied: sagt, worum es sich handelt: BohnenSTANGE 'Art Stange',
STANGENbohne 'Art Bohne')
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Bestimmungsglied: erklärt das Grundglied genauer:
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Wesen:
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nominal:
Haustür
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verbal:
Fahrrad
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Schreibtisch ::
Esstisch, Hackbrett, Reißleine, Pusteblume, Fahrrad :: Spinnrad,
Singdrossel, Lachmöwe
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Merkmal:
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nominal:
Rotbart
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verbal:
Trinkaus
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Babbel-ewig,
Haudegen, Trinkaus, Springinsfeld, Shakespeare, Störtebeker
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Schauinsland,
Mach's-auf, Taugenichts, Tunichtgut, Schaffnit, Lachnit
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