Befund
Theorien
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zu las-
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1874 Vaniček 144 "W. las wünschen, begehren... Lăr-es (alt Las-es) m. Pl. die
Laren, Schutzgötter, Wohnung, Haus (lat. urspr. heimatliche Wohnstätte als Ort
des Behagens, Begehrens, der Lust)...
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1959/ 2002
Pokorny 654: zu "las- 'gierig, lasziv. ausgelassen sein'... Larēs
'Geister' (eig. 'die Gierigen, Lechzenden')"
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Die
Grundbedeutung von *las- lässt sich kaum mit dem Wesen der Laren
vereinbaren und wäre verständlich, wenn sie ursprünglich Totengeister
gewesen wären. Dass das nicht zutrifft, zeigt die
Abgrenzung (nach Georges):
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Lares:
Schutzgeister des Hauses, der Wege, Kreuzwege
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Penates:
Schutzgeister des Hauses.
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Lemures:
Totengeister (Varro: gute = Lares, böse = Lemures)
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Manes:
Totengeister, "Karma"
Augustinus zitiert
den Versuch einer Systematisierung: Lares = Seelen der Guten, Lemures /
Larvae = der Bösen, Manes unbekannt.
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Die Laren
scheinen demnach Geister gewesen zu sein, die an einem bestimmten Platz
wohnten, z.B. Grundstück oder Wegkreuzung. Die "euhemeristische"
Deutung auf Totengeister ist nicht ursprünglich.
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2012
Lares (mythologie) - Wikipédia: d’origine étrusque (de l’étrusque
Lars, seigneur)
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Lars, Lartis, m., Fürst, Herr, als Titel od.
Beiname bei den Etruskern, Lars Tolumnius, König der Vejenter, Cic. Phil. 9,
4. Liv. 4, 17, 1; 4, 58, 7. Aur. Vict. de vir. ill. 25, 1: ders. Aremoricus
Lars, Auson. Technop. (XXVII) 4 (de hist.), v. 15. p. 136 Schenkl. – F Die
Nominativform Lar nur bei Charis. 136, 13.
(Georges, Lateinisch-deutsches Handwörterbuch 2,568)
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Diese verlockende Deutung scheitert an
alat. Lases
- Dann eher zu
etr. Lasa 'dienende Gottheit' (Pfiffig, Die Etr. Sprache 292)
- d.h. wohl
eine niedere Gottheit, was auch für die Laren gilt.
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1910 Walde
413: nicht zum SN
Lār,
zu *las oder zu etr. lar-
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Dagegen aber
z.B. span. lar 'Herd', port. lar 'Heim, Heimat', kat. llar 'Kamin,
Zuhause'
Meyer-Lübke 4910
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Erklärung
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