Startseite | Religion | Sprachwissenschaft | Geschichte | Humanwissenschaft | Naturwissenschaft | Kulturwissenschaft | Kulturschöpfungen Sprachen | Wörter | Grammatik | Stilistik | Laut und Schrift | Mundart | Sprachvergleich | Namen | Sprachecke |
||||
Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Chemische ElementeSprachecke in den Echo-Zeitungen |
Email:
|
||
|
|
Ob Helium Web, Phosphor Web oder Natrium: Die meisten chemischen Elemente haben keine deutschen Namen.
Das liegt
daran, dass sie erst in den letzten Jahrhunderten entdeckt wurden. Ausnahmen
sind lediglich einige Namen schon lange bekannter Substanzen: viele Metalle,
Schwefel, Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff.
Web
Die deutschen und die wissenschaftlichen Namen kamen erst in der Neuzeit auf, als man diese Gase entdeckte und die schwarze Substanz in der Kohle verstehen lernte. Schon lange bekannt ist dagegen der Schwefel, der in der Natur auch in gediegener, elementarer Form zu finden ist. Schwefel Web mit seinem stinkenden Rauch scheint mit lateinisch vapor 'Rauch' zusammenzuhängen, indogermanisch hvep- 'hauchen, rauchen, dunsten'. Oft hat man an den Wortanfang s- gesetzt, dessen Bedeutung nicht mehr zu erkennen ist. So entstand germanisch s-wev-al-as neben lateinisch vap-or, mit unterschiedlichen Endungen. Griechisch métallon bedeutet 'Bergwerk', später auch 'Bodenschätze' und 'Metall'. In den Gruben und Minen kann man nicht einfach buddeln, sondern muss systematisch vorgehen. Die Arbeitseinheiten wurden "abgemessen" und den Arbeitern, meist Sklaven und Sträflingen, jeweils ihr "Maß" (métrom) zugeteilt. So bekam das Bergwerk den Namen métrlom, in griechischem Mund métallon. Web In Rom bezeichnete im 2. Jahrhundert n. Chr. metellus einen 'Söldner', ursprünglich wohl einen 'Arbeitnehmer', dem täglich sein Arbeitspensum "zugemessen" wurde. [2] Im 13. Jahrhundert wurde Metall aus dem Lateinischen übernommen. Vorher nannte man den unbehandelten Rohstoff auf Althochdeutsch a-ruz 'Erz', eigentlich 'das Rote' (lateinisch raudus 'Bronzestück', altnordisch raudhi 'Eisenerz'). Web Das aufbereitete Material hieß smîda, das im heutigen Geschmeide 'Schmuck' weiterlebt, eigentlich 'schmiedbare Masse', später 'Goldschmiedeprodukt'. Dasselbe ohne s- ergab russisch mjed' 'Kupfer'. Web |
|
[2] Das Wort ist nur einmal bezeugt, und zwar im militärischen Sprachgebrauch. Die alte römische Familie Metellus gehörte zu den nichtadligen Plebejern; der Name bezeichnet eher einen 'Arbeiter' als einen 'Söldner'. |
|
Echo Online
|
Begriffe:
Elemente |
|
Datum: 14.07.2012 Aktuell: 09.02.2019 |