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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Häuser und HöfeSprachecke in den Echo-Zeitungen |
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Unsere Dorfnamen enden oft auf -heim, ‑hausen und -hofen. Alle sind aus einzelnen Höfen herausgewachsen. Wie gotisch haims 'Dorf' zeigt, bestand ein "Heim"[1] nicht nur aus Wohnhaus, Ställen und Scheuer. Die Hofbesitzer brauchten ja Hilfskräfte, die in Hütten neben dem Herrenhaus wohnten. Zu Beginn der Neuzeit konnte man sich nicht mehr vorstellen, dass ein einzelner Hof -heim heißt und machte aus Bunsheim den Bensheimer Hof (bei Leeheim).[2] Aus Landarbeiter-Siedlungen sind die Orte auf ‑hausen erwachsen. Das einfache Hausen kommt schon in den ältesten Belegen vor (767, heute Einhausen)[3], später erweiterte man die Namen durch ein Vorderglied wie bei Leutershausen:[4] 877 Hûsa, 797 Liutereshusen, nach einem 877 genannten Grundbesitzer.[5]
Hofen war
ursprünglich ein einzelner Hof, so Dilshofen
bei Zeilhard: entstanden vor 1337 aus einem Hof
Dilsheim mit einem Ableger nebendran, der später durch den "neuen
Dilshof" ergänzt wurde.[6] Hofreite nennt man zur Verdeutlichung den ganzen Gebäudekomplex. Reite entspricht niederdeutsch Reede, ein Ankerplatz für Schiffe.[10] Man kann beides verstehen als Stelle, wo etwas "bereitet" wird. Die Reite könnte der ehemalige Bauplatz gewesen sein, daher das ganze Grundstück, später die freie Fläche, die wir heute Hof nennen, und schließlich zur Unterscheidung Hofreite für die Gebäude.[11] |
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[11] Kreuzdenker, Etymologie: Hofreite. Beispiel: Der Hof Vonderheit in Zeilhard (Rundgang Nr. 4) |
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Echo Online | Begriffe Siedlung | Siedlungsnamen | | Sprachecke 2013-07: 09. | 16. | 29. |
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Datum: 22.07.2013 Aktuell: 02.02.2021 |