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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Ungleiches PaarSprachecke in den Echo-Zeitungen |
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"Er hat sie gern, sie hätt ihn gern. Er mag sie sehr. Sie mag ihn nicht und hofft gleichwohl, dass sie ihn kriegt."
Ein ungleiches Paar also, das in einer Art Hassliebe aneinanderhängt.
Zuneigung und Abneigung, Sympathie und Antipathie, Liebe und Hass sind
Gefühle, die uns überkommen und gegen die wir machtlos sind.
Das ist mit
Nächstenliebe gemeint. Dieser
Ausdruck stammt aus dem alttestamentlichen Gebot "Du
sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."[1]
Im hebräischen Text ist - abweichend vom sonstigen Sprachgebrauch - "lieben"
mit dem Dativ verbunden. Wörtlich übersetzt heißt es also: "Du
sollst lieb zu deinem Nächsten sein wie zu deinesgleichen", du sollst
ihn anständig behandeln und ihm Gutes tun.[2]
Da geht es nicht um Gefühle, sondern ums Verhalten - anders als bei der
ebenfalls gebotenen Gottesliebe, wo Gott im Akkusativ steht: "Du
sollst Gott lieben von ganzem Herzen."[3]
Andere sprechen
lieber von Menschlichkeit, ein
Ausdruck, der nicht eindeutig ist. Man ist doch kein
Unmensch, kein ungesitteter Barbar, kein
halbes Tier, und behandelt den Mitmenschen mit Achtung. Zu unsrer
"Menschlichkeit" gehört aber auch, dass wir nicht vollkommen sind, mit
Fehlern und Schwächen, Vergänglichkeit und Tod. Es "menschelt" halt überall.
Gerade weil wir darum wissen, können wir nachsichtig mit den anderen sein. Das obige Rätsel vom ungleichen Paar handelt von einer Frau und einem Floh. |
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[2] Kreuzenker, Eros und Agape [4] Josua Maaler, Die Teütsch Spraach (1561) 288 [7] 1490 italienisch umanista, Humanista – Wikipedia
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Sprachecke 31.01.2006 | Begriffe lieben | Mensch |
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Datum: 11.02.2014 Aktuell: 09.02.2019 |