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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Haarige KörnerSprachecke in den Echo-Zeitungen |
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Bei vielen Getreidearten haben die Ähren einen Bart, dessen Grannen an Kleidern und Fellen hängen[1] bleiben.[2]
Die Grannen sind wie Beine, durch
die sich die Körner auf dem Boden vorwärtsbewegen können.[3]
In der Wachstumsphase regulieren diese Haare den Wasserhaushalt.[4]
Die Gerste
gehört zu den ältesten Getreidearten aus dem Orient. Genauso alt muss ihr
Name sein, der 'Korn' bedeutet, mit einem unterschiedlich ausgesprochenen
g-Laut (Kern,
Korn, lateinisch grânum, hebräisch
gera 'Körnchen'[10],
baskisch garagar, georgisch
keris, armenisch
gari 'Gerste'[11])
und weiter zurück zu einem Wort für 'reiben, mahlen', denn im Altertum
nutzte man auch die Gerste für die menschliche Ernährung. Der mittel- und nordeuropäische Roggen und der asiatische Reis sind Geschwister, abgeleitet von vrg'hio- 'Gewächs, Getreide', germanisch rugja(n), griechisch oryza, später rizi, aus dem unser Reis wurde.[13]
Der Hafer
wurde vor 3000 Jahren in Europa aus dem wilden Flughafer gezüchtet, der mit
dem Saatgut eingeschleppt worden war.[14]
Sein Name erinnert an lateinisch caper
'Ziegenbock', hängt aber eher mit einem Wort für 'ernten' zusammen
(lateinisch cárpere 'pflücken'), das auch
in germanisch harvistus 'Herbst' steckt.
Bei havara(n) 'Hafer', ursprünglich
harvara(n), ist das erste r ausgefallen
wie bei querdar, heute
Köder.[15] Die meisten Getreidenamen kamen also mit dem Getreideanbau aus dem Orient, wie später die Kartoffel samt ihrem Namen nach Osten gelangte.[18] |
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Datum: 06.10.2015 Aktuell: 09.02.2019 |