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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
AbküSpraSprachecke in den Echo-ZeitungenAuf Ihre Fragen antworte ich gern. Email |
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D. SprE handelt nicht v. d. AbküSpra, d. h. von der unverständlichen Abkürzsprache, sondern von sinnvollen Kurzwörtern. Längere Wörter lassen sich aufteilen in Glieder (Kraft-wagen, Auto-mobil), Sprechsilben (Be-ur-tei-lung, Di-vi-si-on) oder Wurzel und Bildungssilben (Be-ur-teil-ung, Di-vis-ion[1]). Die Wurzel enthält die Grundbedeutung (teil-, vis- 'teil-'). Überlange Wörter kürzen wir beim Sprechen gern ab[2], zum Beispiel mit den Anfangsbuchstaben: PKW 'Personenkraftwagen', EM 'Europameisterschaft'. Oder mit den Anfangssilben: Kripo 'Kriminalpolizei'[3], Kita 'Kindertagesstätte'[4], GroKo 'Große Koalition'[5]. Interessanter sind Kurzwörter, bei denen wir Teile eines längeren Wortes oder Namens weglassen. Wir unterscheiden dabei wie bei den Tieren Kopf, Rumpf, und Schwanz. Bei Kopfwörtern nehmen wir nur den Wortanfang und lassen den Rest weg, so bei vielen neuen Fremdwörtern: Auto(mobil)[6], Lok(omotive)[7]. Das gab's im Deutschen schon immer, wie Petter 'Pate' aus lateinisch patr(ínus)[8] und Zoll aus tel(onéum)[9] zeigen. Grund: Die Germanen betonten in der Regel die erste Silbe. Rumpfwörter enthalten nur den Mittelteil des Wortes wie Vogt aus (ad)vocát(us)[10] oder Bischof aus (e)píscop(us)[11]. Diese Wörter haben unbetonte Vorsilben, die in den Nehmersprachen weggefallen sind. Sie sind nicht leicht abzugrenzen gegen Schwanzwörter, bei denen nur das Wortende erhalten ist: (Omni)Bus[12], (Eisen)Bahn. Dasselbe machen wir mit Namen: Elisabeth, Kopf: Elise, Rumpf: Lisa, Schwanz: Betti[13] - Alexander: Alex, Lex, Sandro[14]. An den Namen können wir auch gut eine weitere Art von Verkürzung erkennen: die Verschleifung. So wurde Autmundistat zu Umstadt, Umscht[15] und Jugenheim zu Jurem[16]. |
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Sprachecke 20.07.2004 |
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Datum: 05.12.2017 Aktuell: 09.02.2019 |