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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Was kreucht und fleuchtSprachecke in den Echo-ZeitungenAuf Ihre Fragen antworte ich gern. Email |
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Mein Freund interessierte sich für alles, "was grünt und blüht", ich mich für das, "was kreucht und fleucht", der eine für Pflanzen, der andere für Tiere. Beides sind Zwillingsformeln[1] mit Assonanzen, Vokalreim (ü, ü)[2] und im zweiten Fall mit normalem Endreim. Zwillingsformeln umschreiben oft mit zwei Wörtern einen Sachverhalt, der mehr umfasst: "mit Mann und Maus" sind alle an Bord, "was kreucht und fleucht" alle Tiere, nicht nur die kriechenden und fliegenden. Dass fleucht eigentlich "fleugt" geschrieben werden müsste, bedarf keiner Erklärung. Es wurde aber mit ch gesprochen.
Aber warum eu und nicht ie? Die ältesten deutschen Verben verändern ihre
Formen "stark", nicht nur durch Vor- und Nachsilben (ge-sung-en), sondern auch durch Ablaut, Vokaländerung (raten
/ riet) und Abklang[3],
Änderung der Konsonanten (ziehen /
zog). Und zu allem Überfluss gibt es
auch noch den Umlaut, Umfärbung des Vokals (fallen
/ fällt). Das macht die deutsche Grammatik so schwierig. |
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Datum: 28.11.2017 Aktuell: 09.02.2019 |