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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Mein oder dein Strom?[1]Letzte Sprachecke in den Echo-ZeitungenAuf Ihre Fragen antworte ich gern. Email |
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Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der Main ist weder mein noch dein, sondern gemein. Mainz bleibt Mainz und ist weder deins noch meins. Und der Main fließt in den Rhein rein, der Rhein heißt, aber nicht rein ist. Ein bisschen viel "mein" und "rein" und ein heilloses Durcheinander, wenn man sich nicht auskennt. Fangen wir an zu sortieren:
Main
kommt von keltisch
Moinos, zu alteuropäisch
mei- 'wandern, gehen' und 'wandeln,
wechseln'. Daher sind Main und
ge-mein (gemeinsam,
allgemein,
hundsgemein) Geschwister.[2]
Auf dem
Grunde des Rheins liegt allerlei,
angeblich sogar Gold. Seinem Namen liegt ebenfalls ein alteuropäisches Wort
zugrunde: herei- 'laufen, fließen'[4],
reinos 'Fluss'[5],
daraus keltisch Rênos, altdeutsch
Rîn. Ê und î kommen regelmäßig von ei. Rh
ist griechische Schreibweise. In rein
steckt her + gedehntes
in. Dass es noch mehr
R(h)einfälle gibt als den von Schaffhausen,
ist bittere Wahrheit. Die Pronomina mein, dein, sein gehen zurück auf mîn, dîn, sîn, aus vorgermanisch me-inos, te-inos, se-inos 'mir, dir, sich gehörig'[9] wie su-inom 'zur Sau gehörig, Schwein'[10]. Der Mainstream 'Hauptstrom'[11] des Mainstroms mündet südlich der Maaraue in den Rhein. Nördlich der Insel gibt es noch einen teilweise verlandeten Nebenarm.[12] Englisch main 'Haupt-' kommt über altfranzösisch maine von lateinisch magnus 'groß' und ist verwandt mit dem Mainzer Mogons.[13] Mainstream wird aber gebraucht im Sinne von 'Zeitgeist'.[14] |
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Datum: 21.08.2018 Aktuell: 09.02.2019 |