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Heinrich Tischner Fehlheimer Straße 63 64625 Bensheim |
Sprachecke in den Echo-ZeitungenFragen und AntwortenSchusterjunge, Hurenkind |
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Frage: Woher kommen die Ausdrücke Schusterjunge, Hurenkind? Ich weiß, dass diese Begriffe aus der Fachsprache der Drucker kommen und die letzte Zeile eines Absatzes auf einer neuen Seite (Hurenkind) bzw. die erste Zeile eines Absatzes am Ende einer Seite (Schusterjungen) bezeichnen. |
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Meine Antwort: Ein Schusterjunge war eigentlich der
Lehrbub des Schuhmachers. Schuster und Schneider wurde man, wenn man für
andere Arbeiten nicht stark genug war. Die Lehrbuben dieser Berufe waren so
wenig angesehen wie die Nachkommen von Prostituierten. Dazu kommt, dass die
Schuster als hinterhältig galten (im Unterschied zu den allzu sorglosen
Schneidern) - vielleicht weil sie als Kinder sich nicht körperlich
durchsetzen konnten und deshalb zu unfairen Mitteln greifen mussten. Hurenkind ist eine einzelne Zeile am Ende eines Absatzes auf der neuen Seite und gehört so wenig dorthin wie ein Hurenkind in die feine Gesellschaft. |
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Datum: 2005 Aktuell: 09.02.2019 |